Zunächst ein paar Informationen zum Dattenhauser Ried im Allgemeinen
Karpfenzucht Im Dattenhauser Ried
Im Mittelalter wurden weite Teile des Rieds künstlich überflutet und wohl als Weiher für die Karpfenzucht genutzt. Später folgte dann die systematische Trockenlegung und die eroberten, sehr fruchtbaren Flächen wurden landwirtschaftlich genutzt. Es ist nicht lange her, dass unter der Federführung des Freistaats Bayern die Renaturierungsmaßnahmen im Dattenhauser Ried begonnen haben.
Es gibt viel zu sehen
Langsam aber sicher gewinnt die Natur ihre verloren gelaubte Flora und Fauna zurück und wird mehr und mehr zu einem wichtigen Lebensraum, vor allem für viele Vogelarten, aber auch für unzählige weitere seltene Pflanzen und Tiere.
Ein paar Verhaltensregeln
Auch wenn nicht ausdrücklich verboten, sollte man vermeiden, das Dattenhauser Ried mit motorisierten Fahrzeugen zu befahren. Freilich müssen Landwirte, Forstbeauftragte und einige weitere „Befugte“ das Areal regelmäßig befahren, aber darüber hinaus sollte das Landschaftsschutzgebiet so gut es geht geschont werden. Übermäßiger Lärm, freilaufende Hunde und Querfeldeinspaziergänge sollten ebenfalls kein Thema sein, denn das Ried ist ein sehr empfindliches Ökosystem.
Nun aber los …
Ins Dattenhauser Ried gelangt man von einigen Ausgangspunkten. Der Blick auf eine Übersichtskarte vorab kann daher sehr hilfreich sein. Ob zu Fuß oder mit dem Fahrrad, das Ried ist mit einigen guten Schotterwegen für jedermann begeh- und befahrbar. Teilweise führen auch etwas weniger gut ausgebaute „Feldwege“ zu interessanten Fleckchen, diese gilt es dann selbst zu erkunden.
Startpunkt Oberbechingen
Wir starten am Ortsrand von Oberbechingen. An der Kirche fahren wir zunächst auf der Pfaffenstraße, dann auf geteertem Feldweg Richtung Osten und parken ggf. dort unser Auto. Das erste Highlight erreichen wir bereits nach wenigen Hundert Metern.
Das Highlight – Der Beobachtungsturm
Nach ausgiebigen Beobachtungen gehen wir über die Wiese nach unten. Dort gehen wir auf dem Schotterweg weiter ins Ried. Vorbei an Rinderweiden, wundervollen Blumenwiesen, quakenden Tümpeln, Schilfflächen und duftenden, frisch gemähten Wiesen lohnt es sich immer, für einen Rundumblick kurz stehen zu bleiben.
Zugegeben, rein für einen Spaziergang, ohne ein Auge für diese besondere Natur zu haben, ist das Ried nicht besonders reizvoll. Daher soll man sich von der einzigartigen Landschaft mit ihren Tieren wie Bekassinen, Wasserrallen, Teichhühner, Laubfröschen, Unken und Kröten verzaubern lassen. Auch viele Zugvögel nutzen das Dattenhauser Ried im Frühjahr und Herbst als Rastplatz und es gibt einiges zu beobachten. Was die Flora angeht, steht diese keineswegs im Schatten der vielfältigen Tierwelt. Allerhand Gräser, Binsen, Moose und Blumen gilt es zu bestimmen, mit ein bisschen Glück zur rechten Jahreszeit kann man auch seltene Orchideen finden.
Besonders in der Dämmerung entdecken wir einige Feldhasen und Rehe, gelegentlich kreuzt ein Fuchs unsere Wege. Vögel aller Art wie Bussard und Rotmilan, Storch und Reiher, aber auch Bienenfresser oder Drosseln sind nur einige der vorhandenen gefiederten Freunde.
Ach ja …
Nicht vergessen darf ich freilich ab und an auftretende Shiba Inus, die an Frauchens und Herrchens Seite nicht minder begeistert sind :-). Je nach eingeschlagenem Laufweg erreichen wir nach etwa drei Kilometern die östliche Grenze des Dattenhauser Rieds. Diese wird durch die Verbindungsstraße zwischen Wittislingen und Dattenhausen markiert.
Abstecher zur Wegkapelle der Denzel-Stiftung
Aber nun zurück zu dem Ort, wo wir uns gerade befinden. Ein paarhundert Meter in Richtung Dattenhausen auf der Verbindungsstraße führt uns diese zu einem netten Rastplätzchen, ich nenne es gerne „Riedaussicht“ am Rande des Rieds. Tisch und Bank laden zum Verweilen oder gerne auch zu einer kleinen Vesper ein – sofern man denn eine im Gepäck hat 😉
Ob nun auf demselben oder einem anderen Weg geht es dann zurück zum Startpunkt. Freilich empfehle ich, einen anderen Weg zu wählen, die Möglichkeiten sind vielfältig. Eine Karte oder Kartenapp ist sehr nützlich.
Hier noch einige visuelle Eindrücke
Tipps:
Es gibt weit und breit keine Einkehrmöglichkeit. Daher empfehle ich dringend, etwas zu Trinken mitzunehmen, das gilt auch für evtl. begleitende Vierbeiner, denn das reichlich vorhanden Moorwasser ist nicht „Jederhund’s“ Sache. Am Besten eignet sich ein Rucksack, in dem dann auch Fernglas und die Brotzeit verstaut werden kann. Mitunter hilft Autan oder ähnliches gegen die vielen Stechmücken, die spätestens in der Dämmerung auf Jagd gehen. Auch vor Zecken sollte man sich schützen oder zumindest nach dem Ausflug untersuchen. Gutes bzw. zweckmäßiges Schuhwerk ist wie immer anzuraten, insbesondere für diejenigen, die gerne mal den Weg verlassen.